Gute Ideen für ein faires Miteinander

Auf bunten Buchstaben des Wortes Fair stehen Miniaturfiguren

Öffentliche Mitgliederversammlung diskutiert über Fairness auf der Glückauftrasse

Kontrovers und konstruktiv haben die rund 30 Teilnehmer der öffentlichen Mitgliederversammlung am Freitag (1.3.2019) diskutiert, wie es ein besseres Miteinander der Trassennutzer geben kann. Zahlreiche konkrete Vorschläge wurde erarbeitet, die nun als Handlungsempfehlungen an das Ordnungsamt der Stadt Sprockhövel weitergereicht werden sollen. Es wurde aber auch deutlich, dass es offene Fragen zum Verhalten auf der Trasse gibt, etwa auf welcher Seite der Trasse sich Fußgänger bewegen sollten. Auch wann Radfahrer mit der Klingel auf sich aufmerksam machen sollten, wurde unterschiedlich eingeschätzt. Diese Fragen sollen mit dem Ordnungsamt ebenso geklärt werden, wie die Frage, ob es eine Leinenpflicht für Hunde an der Glückauftrasse gibt.

Kultur des Miteinanders entwickeln

Für viele Teilnehmer war am Ende der Versammlung deutlich, dass es Ziel sein müsse, auf der Glückauftrasse eine Kultur des Miteinanders zu schaffen. Deshalb sei es wichtig, die Stärken der Trasse zu betonen, die schon heute der meistbenutzte Bewegungsraum der Stadt ist: Erholung, Naturerleben, Entspannung und Geselligkeit wurden von den Teilnehmern als Stärken herausgestellt. Klar war dabei allen, dass es immer einen kleinen Teil Nutzer geben werde, den man mit dieser positiven Einstellung grundsätzlich nicht erreichen könne. Wenn es zu Konflikten komme, sollte man sich aber lieber zurücknehmen. „Wegen eines unfairen Nutzers darf man sich nicht die Freude an der Trasse vermiesen lassen“, wurde dies von der Vorsitzenden Beate Prochnow auf den Punkt gebracht. Zu den zahlreichen Ideen für ein faires Miteinander auf der Glückauftrasse gehörten insbesondere diese Vorschläge:

  • Armbänder für Aktion „Fair unterwegs“
  • Werbung für faires Miteinander an den Pausenstationen/markanten Orten
  • Öffentliche Aktionen an der Trasse
    • Termine: 28.4. (Andampfen); 29.6. (Welttag der Umarmung)
    • Verteilen von Giveaways und Flyern mit Tipps für mehr Fairness
    • Teilnehmer als Schutzengel verkleidet
  • Trassenpaten gewinnen
  • Anwohner einbeziehen
  • Fahrrad für das Ordnungsamt: Kontrollfahrten regelmäßig
  • Regelmäßige Pressemeldungen zum fairen miteinander
  • Schild mit positiver Botschaft am Zugang: Smiley mit Botschaft:
    • „Schön, dass sie fair sind“
    • „Langsam sieht mehr“
    • „Seid nett zueinander“ u.a.
Stellwand mit beschrifteten Moderationskarten in verschiedenen Farben
Stellwand mit den Anmerkungen der Teilnehmer bei „Fair unterwegs“

Die auf der Versammlung präsentierten Daten können Interessierte auf dieser Seite noch einmal nachlesen:

Die Polizei hat uns zur Vorbereitung der Veranstaltung Daten zu Unfällen auf der Glückauftrasse zur Verfügung gestellt, die wir so auswerten konnten: Nach unserer Einschätzung lässt sich kein Unfallschwerpunkt feststellen. Allein im Monat Juli gab es 50 Prozent der dokumentierten Unfälle. Wegen der geringen Fallzahl kann hier aber nicht von einer signifikanten Häufung gesprochen werden. Dass in den Wintermonaten keine Unfälle von der Polizei aufgenommen wurden, deutet aber darauf hin, dass das Unfallgeschehen mit der Intensität der Nutzung zunimmt. Dies ist aber ein zu erwartendes Ergebnis. Bei einer Zählung des Vereins an einem Sommertag im Jahr 2018 wurden rund 300 Nutzer innerhalb einer Stunde verzeichnet. Damit ist die Zahl der Unfälle im Vergleich zur teils intensiven Nutzung zum Glück insgesamt erfreulich gering. Dennoch ist jeder Unfall einer zu viel. Die Auswertung der Daten haben wir in mehreren Tabellen aufbereitet:

Unfallbeteiligte und Grad der Verletzung

Nutzer leicht
verletzte
schwer
verletzte
ohne
Verletzung
gesamt
Radfahrer 5 1 1 7
Fußgänger 1 1 2
gesamt 6 3 1 9

Quelle: Unfallstatistik der Polizei im EN-Kreis

Unfallart

Art des Unfalls Kollision Alleinunfall
Anzahl 3 3

Quelle: Unfallstatistik der Polizei im EN-Kreis

Monate, in denen es zu Unfällen kam:

Mai 1
Juni 1
Juli 3
September 1

Quelle: Unfallstatistik der Polizei im EN-Kreis

Orte, an denen es zu Unfällen kam

Unfallort Anzahl Beteiligte Kollision Alleinunfall
Susewind 1 2 1
Tunnel Schee 1 2 1
Kuxloher Weg 2 3 1 1
Wuppertaler Str. 1* 1 1
Riepelsiepen 1 1 1

*Unfall an der Straßenkreuzung ohne Beteiligung eines KFZ. Quelle: Unfallstatistik der Polizei im EN-Kreis

Auswertung der polizeilichen Unfalldaten im Bereich der Glückauf-Trasse:
Auswertungszeitraum: 1.1.2017 bis 31.10.2018

Die bei der öffentlichen Mitgliederversammlung präsentierten Untersuchungen und Beispiele können Interessierte über die folgenden Links einsehen:

„Forschung Radverkehr“ des Difu zur gemeinsamen Nutzung von Flächen durch Radfahrer und Fußgänger [mehr…]

Aktion „Gemeinsam mit Rücksicht“ auf Radtrassen in Essen [mehr…]

Aktion Verkehrsschutz-(B)Engel im Land Brandenburg [mehr…]

Unfallstatistik 2018 der Polizei im EN-Kreis [mehr…]

Robert Franz
Der Autor ist tatsächlich in der Nähe einer Bahntrasse aufgewachsen und vielleicht hat das ja auch dazu beigetragen, dass er sich heute für die Nutzung alter Bahntrassen als Freizeitort einsetzt. Selbst ist Robert Franz regelmäßig mit dem Rad auf einer alten Bahntrasse unterwegs, etwa um zur Arbeit zu fahren.